Literatūra ISSN 0258-0802 eISSN 1648-1143

2022, vol. 64(4), pp. 72–81 DOI: https://doi.org/10.15388/Litera.2022.64.4.16

Reise als Antwort:Bodo Kirchhoff „Widerfahrnis“

Violeta Katinienė
Vokiečių filologijos katedra
Baltijos kalbų ir kultūrų institutas
Vilniaus universitetas
El. paštas: violeta.katiniene@flf.vu.lt
ORCID: 0000-0001-9522-2332

Abstract: Das, was uns widerfährt, passiert nicht ohne unsere Beteiligung, aber überschreitet deren Grenzen. Bernhard Waldenfels beschreibt Widerfahrnis als pathos Sphäre, die dem Bereich der Gefühle gehört. Response wird als eine Art Antwort auf Widerfahrnis verstanden. Im Zentrum des Interesses steht im Betrag die Roadnovelle „Widerfahrnis“ (2016) von Bodo Kirchhoff, in der existenzielle Fragen (die Sehnsucht nach der Liebe, die Begegnung mit Flüchtlingen) zu unserer Gegenwart aufgeworfen werden und die Möglichkeit ins Unbekannte aufzubrechen erzählerisch reflektiert wird. Als theoretische Grundlage dient in diesem Vortrag die philosophische Konzeption der Erfahrungsstruktur von Bernhard Waldenfels und Reise wird als metaphorische Antwort auf Widerfahrnis verstanden.
Keywords: Kirchhoff, Reiseliteratur, Widerfahrnis, pathos, response.

Travel as the Answer: Bodo Kirchhoff “Widerfahrnis”

Abstract. Travels and the longing for afar have been and still are the source of inspiration for many authors. This article analyses Bodo Kirchoff’s short story “Widerfahrnis” (“Encounter”), which belongs to the genre of travel literature and extends the literary tradition of German authors to choose the theme of travel to Italy in their work (Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Thomas Mann, etc.). The short story raises the existential questions of longing for love, loneliness, confrontation with refugees, and moral and social aspects of relations with them. The article aims to reveal how the structures of experience described by the German phenomenologist Bernhard Waldenfels appear in the work of Bodo Kirchhoff. What happens to us does not happen without our involvement but goes beyond it. The experience begins not with the intentional gaze of the subject, but when someone (a stranger) touches us, encounters us, causes us to react and raises tension. Bernhard Waldenfels attributes the encounter to the realm of pathos, meaning to the realm of feelings. Response or the inevitable response to an encounter comes earlier than an understanding or an answer. Although the title of the short story is in the singular form, it reveals many encounters: a meeting of an older couple, a spontaneous trip to Italy, an encounter with a refugee girl and a refugee family, the birth of love and its loss.
Keywords: Kirchhoff, travel literature, encounter, pathos, response.

Kelionė kaip atsakymas: Bodo Kirchhoffas „Widerfahrnis“

Santrauka. Kelionės, tolių ilgesys buvo ir yra daugelio autorių įkvėpimo šaltinis. Straipsnyje nagrinėjama kelionių literatūrai priskiriama Bodo Kirchhoffo novelė „Widerfahrnis“ („Ištiktis“) pratęsia vokiečių autorių literatūrinę tradiciją savo kūryboje rinktis kelionės į Italiją temą (Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Thomas Mann ir kt.). Novelėje keliami egzistenciniai šių dienų klausimai – meilės ilgesys, vienatvė, konfrontacija su pabėgėlių problematika, moraliniai ir socialiniai santykių su jais aspektai.
Straipsnio tikslas – atverti, kaip vokiečių fenomenologo Bernhardo Waldenfelso aprašytos patirties struktūros literatūrine forma pasirodo Bodo Kirchhoffo kūrinyje. Tai, kas mus ištinka, nevyksta be mūsų dalyvavimo, bet peržengia jo ribas. Patirtis prasideda ne nuo subjekto intencionalaus žvilgsnio, bet tada, kai kažkas (svetimas) mus paliečia, ištinka, skatina reaguoti, kelia įtampą. Bernhardas Waldenfelsas ištiktį priskiria pathos sferai, t. y. jausmų sričiai. Response arba neišvengiamas atsakas į ištiktį ateina anksčiau, nei supratimas ir atsakymas. Nors novelės pavadinimas yra vienaskaitos forma, tačiau joje kalbama apie daugelį ištikčių: vyresnio amžiaus poros susitikimą, spontanišką kelionę į Italiją, susidūrimą su pabėgėle mergaite ir pabėgėlių šeima, užgimstančią meilę ir jos netektį.
Reikšminiai žodžiai: Kirchhoff, kelionių literatūra, „ištiktis“, pathos, response.

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Received: 26/07/2022. Accepted: 06/09/2022
Copyright © Violeta Katinienė, 2022. Published by Vilnius University Press
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Einleitung

Reisen, Fortbewegung, Fernweh waren und sind eine Quelle der Inspiration für viele Autoren und Autorinnen. Reiseliteratur hat eine lange Geschichte: Odysseus machte sich bereits im 8. Jahrhundert vor Christus auf die Reise (vgl. Schweikle G. u. I. 1990, 17) und seine Erlebnisse und Erfahrungen faszinieren uns bis heute. Erfahrungen werden im Prozess gesammelt. „Wie der Wortstamm impliziert, ist Erfahrung ein Resultat des Fahrens“, heißt es bei Schaefers. „Reisen als ‚herum(er)fahren’ bedeutet, sich räumlich zu verändern, um neue, direkte Erkenntnisse zu sammeln“ (Schaefers 2010, 37).

Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel zu untersuchen, wie die von Bernhard Waldenfels (2002; 2013; 2015 u.a.) beschriebenen Erfahrungsstrukturen in der Roadnovelle „Widerfahrnis“ (2016) von Bodo Kirchhoff literarisch behandelt und dargestellt werden. Welche Erfahrungen werden während der Reise gesammelt und wie beeinflussen diese die Protagonisten?

In Kirchhoffs preisgekrönter Novelle1 werden aktuelle und existenzielle Probleme unserer Gegenwart aufgeworfen: die Sehnsucht nach Liebe, die Konfrontation mit dem Flüchtlingsproblem, moralische und soziale Aspekte im Verhältnis zu diesem. Vor allem aber wird die Chance, die sich aus dem Aufbruch ins Unbekannte ergibt, erzählerisch reflektiert.

Die Handlung der Novelle „Widerfahrnis“ spielt während der Reise der Protagonisten nach Italien und in Italien selbst. Damit trägt sie zur deutschsprachigen literarischen Tradition der Italienreise bei (siehe Johann Wolfgang von Goethe2, Heinrich Heine3, Thomas Mann4 u.a.), dem Land, „wo die Zitronen blühn“ und „[e]in sanfter Wind vom blauen Himmel weht“5. Die italienische Kulisse verstärkt das dichte Erzählgeflecht dieses meisterhaft geschriebenen literarischen Werkes.

Zum Begriff Widerfahrnis

In der „Süddeutschen Zeitung“ äußert sich Kirchhoff über den Titel seines Buches, „Widerfahrnis“, wie folgt:

Mir ist es (das Wort) zum ersten Mal vor fünf Jahren begegnet, in einem der Schreibseminare, die ich gebe, in Italien, da hat eine Teilnehmerin auf die Frage, worum es in ihrer Geschichte geht, gesagt: ,Widerfahrnis‘. Das hat mich sehr schlagartig getroffen, weil ich das Wort noch nie gehört habe. Ich habe dann den theologischen Sinn dieses Wortes aufgespürt, das sich bei Heidegger finden lässt, aber nicht im Duden, und ich hatte zeitweilig das etwas größenwahnsinnige Gefühl, der einzige Inhaber dieses Wortes zu sein. Das war natürlich Blödsinn, aber ich hatte sofort das Gefühl, das ist ein ganz starkes Wort, das noch keine Geschichte hat. Ich sah es sofort als Titel, die Geschichte dazu kam dann im letzten Jahr.6

Das Wort Widerfahrnis ist selten im Gebrauch, und in der Tat gibt es im Duden keine Definition des Begriffes. In Grimms Wörterbuch (1960) wird es als „accidens“ erklärt, als „etwas, das einem zustößt“7. Im Online Wörterbuch Wortbedeutung.info wird folgende Definition angeführt: „dasjenige (nicht Beeinflussbare), was (einem, jemandem) widerfährt“8.

Um den Begriff Widerfahrnis in seiner Komplexität näher zu definieren, soll an dieser Stelle auf den philosophischen Diskurs zurückgegriffen werden.

Die Bedeutung des deutschen Begriffs Widerfahrnis entspricht der Bedeutung des griechischen Wortes pathos. (Vgl. Waldenfels 2002, 14–19) Pathos oder Widerfahrnis weist auf das Netz der Bedeutung vom neutralen Erleben hin zum Pathologischen. Zum einen bedeutet es etwas, was uns widerfährt, was nicht ohne unsere Beteiligung passiert, aber deren Grenzen überschreitet. Zum anderen bedeutet es etwas Unangenehmes, Widriges, das mit Leiden verbunden ist, zugleich aber auch ein Lernen durch Leiden (pathei mathos) impliziert. Des Weiteren verbirgt sich hinter dem Begriff des pathos eine Überraschung, ein Staunen, eine Leidenschaft, „die uns aus dem Gewohnten herausreißt wie der platonische Eros“ (Waldenfels 2006, 3)9.

Der deutsche Philosoph Oskar Becker, einer der wichtigsten Schüler Edmund Husserls, geht davon aus, dass Widerfahrnisse von anderer Struktur als die intentionalen Erfahrungen sind, die mit dem auf ein Etwas gerichteten intentionalen Blick verbunden sind. Widerfahrnisse gehen uns unmittelbar an, berühren uns und vermögen uns sogar körperlich zu verletzen. (Vgl. Becker 1963, 104) Erfahrungen solcherart sind unausweichlich, sie erschüttern und entfremden uns hin zum Unbekannten, Ungewissen. (Vgl. Mersch 2006, 128) In seinem Werk wie in seiner philosophischen Dichtung spricht Martin Heidegger von der Nichtintentionalität von Widerfahrnissen (vgl. Amos 2006). Im Gedicht „Denken als Weg“ (1974) schreibt er z.B.: „Der Weg – (der) niemals ein Verfahren, / kennt kein Beweisen, kein Vermitteln. / Weg bleibt Weg im Unterwegs, / wird nie ein Werk.“ (Heidegger 1983, 177) Wie Dieter Mersch schreibt, übersetzt Heidegger „das Wort ‚Erfahrung‘ mit Fahren, dem Weg oder der Passage als Geschehen einer ‚Be-Wegung‘“. (Mersch 2006, 128) In seinen frühen Werken knüpft Heidegger oft an die Pathos-Lehre von Aristoteles an und entwickelt sodann eine eigene Sprache, um seine Empfindungen zu beschreiben. Bernd Amos entwickelt in seinem Buch „Widerfahrnis. Eine Untersuchung im Ausgang von Martin Heideggers Sein und Zeit“ (2006) eine Typologie von Widerfahrnissen in Heideggers Hauptwerk, indem er diverse Widerfahrnisphänomene (z. B. das Widerfahrnis der überwältigenden Freude, der Angst, der erfüllenden Liebe u.a.) analysiert.

Der Begriff Widerfahrnis spielt eine sehr große Rolle auch in den zahlreichen Werken10 des deutschen Phänomenologen Bernhard Waldenfels. Er versucht den Ort der Fremdheit genauer zu beschreiben, indem er mit dem Bereich der Gefühle – pathos (Sphäre) – beginnt. Waldenfels zeigt die paradoxale Struktur der Erfahrung – zwei miteinander verbundene und durch Brüche (Diastasen) getrennte Pole – pathos, die er als Widerfahrnis übersetzt, und response, eine Art Antwort, die eher als das Verständnis und die eigentliche Antwort zu verstehen ist.

Der Ort der pathischen Gefühle ist nicht der der Gegenstände, er ist weder Seele noch Geist. „Ihr Ort ist der Leib, der sich spürt, indem er etwas spürt, und in seiner Weltzugehörigkeit verletzlich ist“ (Waldenfels 2006, 3). Die Erfahrung fängt nicht mit dem intentionalen Blick des Subjektes an, sondern dann, wenn etwas (Fremdes) uns berührt, widerfährt, beunruhigt. Jede Beobachtung, wenn das Ungewöhnliche eine Gestalt bekommt, ist eine Art zu antworten. Der Unterschied zwischen pathos und response weist auf einen Bruch (Diastase) in der Erfahrung hin, weil die Erfahrung später stets als Widerfahrnis erscheint. Diesen Bruch nennt Waldenfels Schwelle – einen Ort zwischen dem Eigenen und dem Fremden, zwischen der einen und der anderen Ordnung, zwischen verschiedenen Kulturen. Aber das pathos- und response-Denken verlangt eine andere Logik. Das sind keine zwei Ereignisse, die nacheinander folgen, das sind überhaupt keine Ereignisse, sondern eine brüchige Erfahrung. (Vgl. Waldenfels 2012, 49–50) Laut Waldenfels bringt uns „das, was wir ‚Widerfahrnis‘ nennen, auf einen Weg besonderer Art“ (Waldenfels 2022, 56) und wir sollten dieses pathische Erlebnis im Sinne von Getroffensein verstehen.

Zum Inhalt der Novelle

Die Novelle erzählt von der Reise eines älteren Paares nach Italien. Julius Reither, ein ehemaliger Verleger, hat sein Geschäft aufgegeben, weil „es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab.“ (Kirchhof 2016, 10) Er findet in einem Restaurant ein Buch ohne Titel auf dem Umschlag, allerdings versehen mit dem Namen des Autors – Ines Wolken. Am selben Abend überrascht ihn ein unerwarteter Besuch. Vor der Tür steht Leonie Palm, ehemalige Besitzerin eines Hutgeschäfts, die immer „weniger Gesichter“ (Kirchhof 2016, 1)11 für ihre Hüte sieht und sich später als Autorin des von Reither gefundenen Buches zu erkennen gibt. Sie hat das Buch unter einem Pseudonym geschrieben. Später, als Reither es zu lesen beginnt, hat er die Möglichkeit, Leonie besser kennenzulernen. Auf seine Frage, welchen Titel sie ihrem Buch geben würde, antwortet sie: „Widerfahrnis“.

Bald erfährt der Leser, dass beide Protagonisten ihre Töchter verloren haben. Spontan schlägt Leonie Palm einen Ausflug mit ihrem Cabriolet vor und die Reise beginnt. Vom oberbayrischen Weissachtal fahren sie – die aus dem Leben Flüchtenden – zwei Tage in Richtung Süden. Ihnen entgegen kommen die gen Norden Flüchtenden aus kriegsbetroffenen Ländern sowie andere Schutzsuchende. Während ihrer Reise kommen sich Reither und Leonie immer näher: Was sie verbindet, ist ihre Sehnsucht nach etwas Neuem, ihr Wunsch, die Vergangenheit zu ändern.

In Sizilien dann treffen sie auf ein Flüchtlingsmädchen, das sie mitnehmen, also retten wollen, sehen doch beide in ihm ihre verlorene Tochter. Aber es kommt zur unerhörten Wendung: Das Mädchen flüchtet und seine Flucht führt zur Trennung von Reither und Leonie Palm. Später wird Reither eine Flüchtlingsfamilie im Auto nach Deutschland mitnehmen. Leonie, von deren schwerer Krankheit Rheiter erst am Ende der Novelle erfährt, entscheidet sich, mit dem Zug weiterzureisen.

Widerfahrnisse in der Novelle

Wie zuvor skizziert wurde, spielt die Bezeichnung Widerfahrnis in den philosophischen Untersuchungen eine wichtige Rolle für die Klärung unseres Selbstverständnisses. Laut Bernd Amos geht es um das Selbstverständnis, „aus dem heraus wir handeln, die Welt entdecken oder uns eine Meinung bilden; […] Wer wir im Sinne unseres faktisch verbindlichen Selbstverständnisses sind, ist für uns selbst nicht leicht zu sagen.“ (Amos 2006, 2) Auch in Kirchhoffs Novelle steht Widerfahrnis für ein Getroffensein durch das Fremde, in dem die Protagonisten nach sich selbst suchen.

Obwohl der Titel der Novelle in der Singularform verwendet wird, handelt es sich im Text um mehrere Formen von Widerfahrnis. So beginnt die Novelle mit dem Hinweis darauf, dass die Geschichte schon geschehen sei:

Diese Geschichte, die ihm noch immer das Herz zerreißt, wie man sagt, auch wenn er es nicht sagen würde, nur hier ausnahmsweise, womit hätte er sie begonnen? Vielleicht mit den Schritten vor seiner Tür und den Zweifeln, ob das überhaupt Schritte waren oder nur wieder etwas aus einer Unruhe in ihm, seit er nicht mehr das Chaos von anderen verbesserte, bis daraus ein Buch wurde. (Kirchhof 2016, 5)

So wird das erste Widerfahrnis – das Treffen mit Leonie Palm – angekündigt, aber gleichzeitig auch auf den spezifischen Charakter dieses Ereignisses hingewiesen. Der Protagonist schickt sich an, eine Antwort auf das Geschehen zu formulieren. Laut Bernhard Waldenfels ist das „[w]as uns zustößt oder zufällt, […] immer schon geschehen, wenn wir darauf antworten“ (Waldenfels 2002, 56), die Bezugnahme geschieht also aus einer Distanz.

Nach dieser Einführung wird die Geschichte weiter chronologisch erzählt. Julius Reither und Leonie Palm begegnen sich und dieses Treffen ändert nicht nur alles in seinem Leben, sondern auch sein Leben im Ganzen gerät aus den Fugen: Was ihm widerfährt, ist „[...] die Welt, [die] das leise Räuspern auf der anderen Seite der Tür“ (Kirchhof 2016, 8) war.

Hier ist anzumerken, dass im Pathos oder Widerfahrnis eine besondere Ereignisstruktur steckt, die wenig mit der Beobachtung an sich zu tun hat. Vielmehr geht es um Phänomene, die eng mit unserer Leiblichkeit verbunden sind und diese „[…] erschließen sich nur aus der Teilnehmerperspektive. Was mir, dir, uns oder anderen zustößt, äußert sich in einer leibhaftigen Wirkung, in dem es uns affiziert, wörtlich: antut oder anmacht, und indem es an uns appelliert, uns anspricht“ (Waldenfels 2015, 21). Ein Beispiel hierfür könnte auch jenes Zitat aus der Novelle sein, als Reither Leonie Palm zum ersten Mal sieht und ihm ihre Schuhe ins Auge fallen. Dieses Bild fasziniert ihn:

Die Besucherin – auch wenn sie, strenggenommen, noch gar keine war – stand nun mit beiden Schuhen halb auf der Matte, und zutreffender wäre es von beiden Füßen zu sprechen, weil nur ein paar minzfarbene Riemchen darum lagen, das hieß, sie stand dort in Sandalen, die aber nichts Gesundheitliches hatten, vielmehr etwas nervös Libellenhaftes, von dem Reither nur langsam den Blick hob. (Kirchhof 2016, 12-13)

Reither findet nicht das Wort für diese unerwartete, ihm zugestoßene Begegnung, aber er versteht: „[...] das hier war kein Damenbesuch, das war etwas ganz anderes“ (Kirchhof 2016, 28). Erst viel später bestimmt er für sich: „Widerfahrnis, das war mehr als die vergessene Heimsuchung – da muss man nur hinhören, muss nur hinsehen, dann ist es die Faust, die einen unvorbereitet trifft, mitten ins Herz, aber auch die Hand, die einen einfach an die Hand nimmt.“ (Kirchhof 2016, 159)

Sehr symbolisch ist es, dass die beiden Protagonisten in der Begegnungsszene durch die Schwelle getrennt sind. Auf diese Weise nämlich gerät der Protagonist in eine Art responsive Falle (vgl. Waldenfels 2015, 22), weil Widerfahrnis immer eine Reaktion provoziert. Reither lädt Leonie in seine Wohnung ein – die Schwelle wird überschritten – und sehr bald, nämlich als respons auf pathos folgt dann die spontane Reise, die am Anfang noch kein Ziel hat:

Falls wir das mit dem Achensee machen, wäre das bereits ein Sonnenaufgang im Ausland, sagte er, und von der Beifahrerin kam nur ein zustimmender Laut, so träumerisch leise zustimmend, dass er nichts als weiterfahren konnte, als hätte man damit schon besprochen, was nach dem Sonnenaufgang käme, oder wäre sich wenigstens einig, dass man im Begriff war, ins Blaue zu fahren, auch wenn noch tiefes Dunkel herrschte. (Kirchhof 2016, 46)

An dieser Stelle lässt sich wieder Waldenfels zitieren: „Der Zustand, den wir erreichen, wenn wir die Schwelle überqueren, ist weder ein Ziel, das wir vorwegnehmen können, noch eine Kausalwirkung, die sich vorausberechnen läßt.“ (Waldenfels 2022, 274)

Die Reise steht in der Novelle für die Fahrt durch das Leben und die Suche nach Liebe. Nach Knut Hickethier haben „[d]ie Figuren […] Sehnsüchte, […], werden durch den Wunsch nach einem Leben in einer anderen Welt getrieben, nach einer anderen Art und Weise miteinander umzugehen, aber dieses Ziel bleibt […] sehr diffus, weil sie […] selbst nicht wissen, was sie treibt, erst die Reise selbst bringt es hervor.“ (Hickethier 2006, 137) Zu Beginn der Reise scheint es Reither „[…] als müsste er fahren und fahren, und das Ziel würde sich von allein ergeben“. (Kirchhof 2016, 55)

Als weitere Widerfahrnisse erweisen sich die Begegnungen mit dem Flüchtlingsmädchen und später mit einer Flüchtlingsfamilie. Auf Sizilien sieht Reither das Mädchen zum ersten Mal vom Hotelbalkon aus auf der Straße:

Ein paar Schritte hinter dem Wagen drückte sich an der Hausmauer ein Mädchen herum, elf oder zwölf vielleicht, und sah mal zum Heck des Wagens, mal zum Balkon hinauf. Es trug ein fetzenartiges rotes Kleid, dazu Flipflops, und um den Hals hing etwas wie eine Scherbe oder Muschelhälfte. (Kirchhof 2016, 123-124)

In der Stadt treffen Reither und Palm das Mädchen wieder. Es sagt kein Wort, sie wissen nicht, woher es kommt, nicht einmal seinen Namen, aber sie beschließen es aufzunehmen: Sie bieten ihm eine Unterkunft an, kaufen Essen und Kleidung. Das Treffen mit dem Mädchen, dieses pathische Erlebnis, wird in der Novelle als Getroffensein dargestellt.

Dieses Getroffensein zeigt sich im Text mehrfach in der künstlerischen Metapher der offenen Wunde. Laut Bernhard Waldenfels kommt „[d]er Blick der Anderen […] nicht irgendwann zufällig hinzu, sondern Leiblich-sein heißt Sichtbar-sein, Sehen heißt Sichtbar-sein, Tasten heißt Tastbar-sein, auch Verletzbar-sein.“ (Waldenfels 2000, 122) Diesen Gedanken illustriert die Szene am Tisch, als Reither und Leonie Palm dem Mädchen zu Essen kaufen und Reither für sie die Colaflasche öffnen will: „Die Dosenöffnung, ihr scharfer Rand, da hatte er sich am vorderen Gelenk geschnitten und gar nichts gespürt, […] und jetzt sah das Mädchen auf und beugte sich etwas vor, als wollte es die Wunde sehen.“ (Kirchhof 2016, 136)

Reiter vergießt wörtlich sein Blut für den anderen, gleichzeitig symbolisiert sich hierin die Grenzverletzung zwischen körperlichem Innen und Außen – als „symbolische Fläche ‚zwischen‘ Selbst und Welt“ (Benthien, 1999, 7)12.

Wie bereits erwähnt, spricht Waldenfels vom Getroffensein als einem verletzenden Moment: „Das, was wir als Getroffensein bezeichnet haben, hat generell einen Moment des Verletzenden und auch des Gewaltsamen an sich, sofern jedes Widerfahrnis, das den normalen Gang der Dinge verläßt, in gewohnte Lebensweisen eindringt, gängige Verhaltensweisen in Frage stellt und eine bestimmte Integrität antastet.“ (Waldenfels 2002, 62) Das Mädchen kommt ihm näher, als Reither dies vielleicht will oder er bereit ist, es zu akzeptieren.

Als das Paar beschließt, das Mädchen mit auf die Fähre nach Deutschland zu nehmen, kommt es zu einem Zwischenfall. Bei der Flucht des Mädchens, als Reither es mit Gewalt aufzuhalten versucht, verletzt ihn das Mädchen bei dem Handgemenge ein weiteres Mal. In dem Moment verliert Reither auch Leonie, ihm bleibt nur die klaffende Wunde an der Hand. Im aus der Wunde fließenden Blut versinnbildlicht sich die Metapher einer Grenzdurchbrechung und gleichzeitigen Verbindung zwischen einem Innen (dem Körper Reithers) und einem Außen (die Welt, das Geschehen auf der Fähre).

Der Schmerz, den er empfindet, ist nicht nur physisch, Reither ist auch seelisch verletzt: „Die Zeit, seine Zeit, zog sich zusammen, die noch möglichen Jahre erschienen ihm wie ein einziger Tag, mit einem Schmerz in der Brust, ganz anders als dem in der Hand […].“ (Kirchhof 2016, 201)

Die Szene auf der Fähre könnte aber auch als Hinweis auf die traumatischen Fluchterfahrungen des Mädchens auf seiner Flucht (vielleicht mit dem Flüchtlingsschiff) nach Italien verstanden werden.

Ein weiteres Widerfahrnis – die Begegnung mit einer Flüchtlingsfamilie mit einem kleinen Kind – hat auch biblische Motive: Der junge Mann (ein Arzt) wirkt als Heiler und verbindet Reithers Hand. Aber Reithers Seele bleibt verletzt, weil er Leonie verloren hat: Eine große Liebe, die in diesem kurzen Zeitraum zu wachsen begann, eine Hoffnung, zu neuen Ufern aufzubrechen, fällt in sich zusammen und als Antwort darauf, was ihm widerfahren ist, schreibt Reither seine Geschichte.

Gemeinsamkeit und Differenz

Das Mädchen redet nicht, aber „[…] sie war […] nicht gehörlos oder stumm, […], sie war höchstens verschlossen, in einer eigenen, beengten Welt, gleichzeitig aber hellwach, auf der Suche, nach einer Lücke in eine andere, aussichtsreichere Welt.“ (Kirchhof 2016, 160) Das Paar interpretiert das Schweigen des Mädchens als Einverständnis mitzukommen und projiziert seine eigenen Wünsche und Vorstellungen auf es: „[...] Rheiter, ganz in dem Bewusstsein, dass sie zu dritt waren, sie drei, die sich da auf den Weg machten hinter Sonnenbrillen – Eltern mit Tochter, hätte man meinen können […].“ (Kirchhof 2016, 171)

Die Thematisierung des Sprechens wirft die Frage nach Gemeinsamkeit und Differenz auf. Die Protagonisten Rheiter und Palm neigen dazu, das Verhalten des Mädchens als gemeinsamen Bezug auf ein und dasselbe zu verstehen. „Doch die schlichte Annahme, wir seien von demselben affiziert und antworten auf dasselbe, verbietet sich, wenn wir von der Fremdheit eines Pathos ausgehen. Das Wovon des Getroffenseins ist kein Etwas, das sich unabhängig von seiner Wirkung beobachten und identifizieren lässt, […].“(Waldenfels 2015, 93) Im Schweigen des Mädchens vermittelt sich für das Paar ein trügerisches Gemeinschaftsgefühl. Es wird in dem Moment zerstört, als es sich auf der Fähre durch Flucht aus der „Umarmung“ befreit. Was Reither als Undankbarkeit wertet, wird durch die Erzählung hinterfragt.

Das Rätsel des schweigenden Mädchens wird in der Novelle nicht gelöst. Sie bietet dem Leser jedoch genug Raum, eigene Antworten zu finden. Vielleicht spricht das Mädchen einfach nicht ihre Sprache, vielleicht erwartet es nicht, gehört zu werden, weil ihm noch nie jemand zugehört hat, vielleicht möchte es die Illusionen des Paares nicht zerstören oder seine Erfahrung ist ihnen so fremd, dass keine gemeinsame Sprache möglich ist. Die in „Widerfahrnis“ beschriebene Situation zwingt uns, unsere Beziehung zum Fremden zu überdenken. Hier offenbart sich das von Waldenfels ausführlich diskutierte Problem einer erstrebten Aneignung des Fremden. Es offenbart seine extremste Form dort, wo versucht wird, den Fremden mit Gewalt, Zwang und politischen Mitteln zu besiegen. Dann nämlich hat er (der Fremde) nur dort eine Überlebenschance, wo dieser Art Inbesitznahme fehlschlägt. Waldenfels übt scharfe Kritik auch an den weniger extremen Formen von Aneignung, weil diese nämlich die Illusion vermitteln würden, das Fremde durch Verarbeitung und Absorption erhalten zu können und dabei die von ihm ausgehende Angst (die Begegnung mit dem Fremden impliziert immer auch Verunsicherung) aufzuheben. Tatsächlich aber sei die Beziehung zum Fremden so eng mit dem Ziel der Aneignung verbunden, dass „Aneignung vielfach als Synonym für, ‚Erkennen‘, ‚Erlernen‘ oder ,Befreiung‘ gebraucht wird“ (Waldenfels 2013, 40).

Als einen Ausweg aus den Versuchen, das Fremde durch Gewalt oder Aneignung zu überwinden, schlägt Waldenfels vor, die Einstellung zum Fremden zu ändern. Das Fremde spricht uns an, indem wir es zunächst mit dem Eigenen vergleichen. Je mehr wir uns indes ein positives und dem Fremden ein negatives Zeichen geben, verfehlen wir jegliche Erkenntnis seines Wesens. So wertet Rheiter das Verhalten des Mädchens durch sein Prisma als undankbar, ohne dessen mögliche Gründe in Betracht zu ziehen. Stattdessen versucht er es zu seinem (vermeintlichen) Wohl durch Anwendung von Gewalt zu zwingen. Die Strategie der Aneignung funktioniert nicht.

Von Fremdheit zu sprechen, heißt von mehr zu sprechen, als es unser Verständnis vom Eigenen und Herkömmlichen hergibt: „Der Bann der Aneignung lässt sich nur brechen, wenn wir anders beginnen und anderswo als bei uns selbst. Statt direkt auf das Fremde zuzugehen und zu fragen, was es ist und wozu es gut ist, empfiehlt es sich, von der Beunruhigung durch das Fremde auszugehen.“ (Waldenfels 2013, 50) Diese Beunruhigung ist ein Appell an uns, und er bedarf wie jeder Appell einer Antwort. Waldenfels hat beobachtet, dass sich bei ähnlichen Begegnungen mit dem Fremden eine eigentümliche Form von Responsität mitteilt – die Logik der Reaktion, die das Fremde auf Distanz lässt und nicht nach Aneignung sucht.

Schluss

Die vielschichtige Novelle „Widerfahrnis“, die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Reither und Palm, birgt die literarische Reflexion mehrerer Widerfahrnisse, mit denen die Protagonisten konfrontiert werden.

Themen wie das Alter und die Flüchtlingskrise werden frei von Stereotypen, Vorurteilen und Klischees dargestellt, das Private und das Politische bilden im Text eine Einheit. Die Reise nach Italien als Symbol der Freiheit, die Schönheit des Südens sind durch die Konflikte überschattet.

Im ersten Teil der Novelle konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die Beziehung zwischen Reither und Palm, im zweiten Teil fokussiert sich die Erzählung auf das Verhältnis des Paares sowie die Projektion ihrer Wünsche und Vorstellungen auf das Flüchtlingsmädchen.

Die Novelle stellt die Frage nach dem Gewicht von Gemeinsamkeit und Differenz, Liebe und Anteilnahme, nach der Grenze zwischen Nächstenliebe und Egoismus und danach, ob es immer notwendig ist, Dankbarkeit für das, was wir geben zu erwarten.

Die Erschütterungen der Protagonisten auf dieser Fahrt gehören zur pathos Sphäre. Die Spontaneität der Reise und die Reaktionen auf Widerfahrnisse können als respons im Sinne von Bernhard Waldenfels verstanden werden und die Geschichte, die Reither in Verarbeitung der Reise schreibt, wäre die eigentliche Antwort.

Literaturverzeichnis

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Schweikle, Günther u. Irmgard (Hg). 1990. Metzler Lexikon Literatur. Begriffe und Definitionen. 2. überarb. Aufl. Stuttgart: Metzler, 17.

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Wortbedeutung.info: https://www.wortbedeutung.info/Widerfahrnis/ [Stand: 03-02-2022].

1 Für „Widerfahrnis“ erhielt Bodo Kirchhof 2016 den Deutschen Buchpreis.

2 „Italienische Reise“ (1786–1788), „Torquato Tasso“ (1780–1789).

3 „Reisebilder“ (1828–1830).

4 „Der Tod in Venedig“ (1911).

5 Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. In: Projekt Gutenberg-De: https://www.projekt-gutenberg.org/goethe/meisterl/titlepage.html

6 Zitiert nach: Hartung, Christoph: Ein mann, Eine Frau. Drei Tage im Auto. Eine Liebe in Italien. https://christophhartung.de/index.php?page=bodo-kirchhoff-widerfahrnis-novelle [Stand 04-04-2022].

7 Vgl. KAS-Lesung von Bodo Kirchhoff an der Bonner Universität. In: https://www.kas.de/de/veranstaltungsberichte/detail/-/content/-widerfahrnis- [Stand: 07-02-2022].

Siehe auch „accident“ (Englisch) im Sinne von „Unfall“.

8 Wortbedeutung.info: https://www.wortbedeutung.info/Widerfahrnis/ [Stand: 03-02-2022].

9 Vgl. auch Waldenfels 2002, 14–19.

10 Waldenfels, Bernhard. 2002. Bruchlinien der Erfahrung. Phänomenologie. Psychoanalyse. Phänomentechnik. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag; Waldenfels, Bernhard. 2012. Grundmotive einer Phänomenologie des Fremden. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag; Waldenfels, Bernhard. 2015. Sozialität und Alterität. Modi sozialer Erfahrung. Berlin: Suhrkamp Verlag u.a.

11 Es gibt für sie keine interessanten Menschengesichter, die es zu schmücken lohnt.

12 Vgl. auch Jentsch 2006, 166.