Baltic place in barbarian world's typology (towards the evoliution of M. Schiukin "seven worlds" theory)
Articles
Manvydas Vitkūnas
Vilnius University, Lithuania
Published 2006-06-28
https://doi.org/10.15388/LIS.2006.37077
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Vitkūnas, M. (2006) “Baltic place in barbarian world’s typology (towards the evoliution of M. Schiukin ‘seven worlds’ theory)”, Lietuvos istorijos studijos, 17, pp. 27–37. doi:10.15388/LIS.2006.37077.

Abstract

In dem Artikel wird der Platz der Balten in der Welt behandelt, die die Antikeleute als „Barbaricum" – eine Welt der fremden, unbekannten Leuten bestimmten. Eine Zeitspanne der sogenannten „Barbarei" haben in ihrer Geschichte alle Völker Europas erlebt. Im Mittelalter hat man mit diesem Begriff besonders die Heiden bestimmt. Welchen Platz belegen die Balten unter den Barbaren? Warum sind sie auf der informell existierenden barbarischen Völkerliste so lange in der Gesinnung der Leute der christlichen Zivilisation geblieben?

Als methodischer Grund bei der Vorbereitung dieser Veröffentlichung wurde das theoretische Schema „der sieben Welten" des Professors der Archäologie an der Sankt-Peterburger Universität Mar Schtschūkin gewählt, nach dem das Schema der Sonderung der europäischen kulturellen Regionen der Römerzeit gebildet wurde. Auf Grund dieses von Schtschūkin vorgeschlagenen Schemas, wie eines theoretischen Modells, versucht man in diesem Artikel den Platz der Balten in der geschichtlichen Entwicklung Europas von den ältesten Zeiten bis zu den Anfängen der Staatsbildung einzuschätzen.

Der größte Teil der Balten lebte auf dem torfhaltigen Waldgebiet, wo die äußere, sogar die innere Kommunikation sehr beschränkt war. Diese Gebiete wurden von allen wichtigsten Handelswegen Osteuropas ausgewichen. Das hat die Entwicklung der kulturellen und sozialen Prozesse gehemmt. Das Land hat nur sehr beschränkten Einfluss der äußeren Welt gehabt, man hat ganz selbstständig gelebt und entwickelt, nur stufenweise und meistens mit Verspätung hat man die Brüche, die von den äußeren Faktoren bestimmt wurden, erlebt. Noch deutlicher hat das sich in der von ugro-finnischen Stämmen offenbart. Nur ein kleiner Teil der baltischen Stämme hatte genug Raum, expansiv zu werden, unter sich im Kontakt zu stehen und mit anderen Stämmen nicht nur im Festland, sondern auch im Meer zu verkehren. Nämlich die Stämme, die am Meer wohnhaft waren, waren auf ihrem kulturellen Entwicklungsweg am meisten vorwärtsgekommen und auf ihrem Fortschrittsniveau zu der bestimmten Zeitspanne waren sie dem Entwicklungsniveau der germanischen Stämme Westeuropas und Skandinaviens nah.

Zu Wikingerzeiten sind die Balten wie in die „offene Zange" geraten – aus dem Westen durch Polen näherte sich allmählich zu ihnen die lateinische Westzivilisation. Aus dem Osten und bedeutend heftiger beeinflussten die Balten die von dem Byzantinischen Einfluss eingewirkten Slawen, die zur gleichen Zeit besonders starken Einfluss der skandinavischen Wikinger spürten. Die Balten von der Weichsel bis zum Daugavaufer, als auch die Esten, sind zum „weißen Fleck", fast unbekannt für das übrige Europa geblieben, das Christentum nicht aufgenommenen „die letzten Barbaren" geworden. Während die herumliegenden Regionen sich ganz schnell entwickelt haben, verspäteten sich die Balten, aber doch gingen sie vorwärts, näherten sich zu den Vorstaatsbildungen und der früheren Staatsgründung. Zusammen mit den Ugro-Finnen sind die Balten am längsten als der „barbarische" Teil in der gesamteuropäischen historischen Entwicklungsgeschichte geblieben, doch das haben die objektiven Faktoren bestimmt.

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