Die Geschichte der Bücherbeziehungen Kleinlitauens und Nachbarländer umfasst die Zeit vom Erscheinen des ersten Druckherdes in Königsberg im 16. Jahrhundert bis zum Anfang des Zweiten Weltkrieges. Diese Beziehungen unterhielt man auf dem Gebiet der Polygraphie, der Buchdruckerei, des Handels und des Bibliothekswesens. Ihre Intensität bestimmten regionale gesellschaftlich-politische Bedingungen (Kampf zwischen Religionen, nationale und revolutionäre Bewegungen), Faktoren der kulturellen Integration und kommerziellen Initiative.
Bei der Entwicklung der Bücherbeziehungen spielten die litauischen Verleger Kleinlitauens eine große Rolle. Sie halfen oft belorussischen, lettischen, polnischen und russischen Nachbarn. In Kleinlitauen, meistens in Königsberg, Memel und Tilsit, sind insgesamt in der lettischen Sprache über 30 Bücher und 2 Zeitungen (1586–1906) erschienen, in der russischen Sprache 3 Bücher (1726–1729), in der polnischen Sprache auf Bestellung der Revolutionäre Russlands nicht minder als 2 (1892), und in der belorussischen Sprache 1 (1892).
Mit russischen, lettischen und vielleicht estnischen Büchern handelten die Buchhändler Kleinlitauens. Die Literatur in allen Sprachen der Ostseevölker sammelten meistens aus Erkenntnis- und Wissenschaftsinteressen die Mitarbeiter der Wissenschaft, der Kultur und der Bildung, wissenschaftliche Bibliotheken und die Bibliotheken der Bildungsgesellschaften der litauischen Kultur.
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